INDIA 2019
My first visit to India lasted 3 weeks in 1987, after having spent a few months in Pakistan and Afghanistan. I was overwhelmed by the hustle and bustle, the poverty, much more intense than in Pakistan at the time and the burst of colors and smells. I visited Delhi, Agra and Rajasthan. There were few tourists. The entrance to the Taj Mahal was simple and no waiting required. Fatehpur Sikri was magic in its deserted and dusty state. The city, which was abandoned 500 years ago because of water shortage, felt like being in a fairytale. Only monkeys and a few people were attracted by the atmosphere. The mosque was visited by a few old muslims, who spent the day there. 32 years later it had totally changed. The population had doubled and tourism had exploded. Delhi was covered in heavy smog and fumes from torched wheat fields in Punjab. The stench, poverty and pollution is now contrasted by luxury shops, advertising and consumerism. Heavy security surrounds the Taj and lines form already at 5am. Fatehpur Sikri was fenced in and busloads of local and foreign tourists swapping through. The mosque was full of people and religious fervor visible. Jaiselmer which used to be a sleepy desert border town with a few simple hotels and a few local restaurants feels like Disneyworld now, full of hotel, guesthouse, restaurants and tourist shops. I must admit that restoration efforts have also paid off. I am glad to have been there in 1987! The magic of India is still there and it is certainly one of the most exciting places for any photographer on this planet!
Alte Kinos im Iran
2015 wurde ich erstmals auf ein verlassenes Kino in Teheran aufmerksam. Bei meinem zweiten Aufenthalt 2016 habe ich dann 15 alte Kinos in Teheran, Tabriz, Isfahan und Shiraz fotografiert.
Das erste Kino wurde 1904 in Teheran eröffnet und der erste persischsprachige Film erschien 1933. Mit der Gründung der Nationalen Filmgesellschaft 1949 wurde der Grundstein für alternatives Kino gelegt, der auch die großen Filmemacher wie Abbas Kiarostami, Ja’afar Panahi und andere hervorgebracht hat. Der internationale Erfolg des iranischen Films begann mit Kiarostamis Film „A Taste of Cherry“, der die Palme d’Or 1997 in Cannes bekam. Seither sind iranische Filmregisseure regelmäßig bei internationalen Filmfestivals vertreten.
Am Ende der Schahzeit gab es 524 Kino, davon wurden über hundert während der Revolution abgebrannt und alle geschlossen. Erst nach dem Beginn des Iran-Irak Krieges wurden die Kinos wieder geöffnet, um die Bevölkerung durch Filme für den Krieg zu mobilisieren.
Heute sind noch ca. noch die Hälfte der Kinos der Zeit vor der Revolution in Betrieb.
Die großen Kinos mit bis zu 1200 Sitzplätzen sind veraltet und haben es schwer mit den Cineplex, die in den modernen Stadtviertel eröffnet werden, zu konkurrieren. Das Geld für eine Renovierung fehlt oft und daher kämpfen viele ums Überleben.
"Wirran" Verfall
Teheran: Im Norden stehen die Zeichen der Moderne - Shoppingmalls, Büro- und Wohntürme. Das Stadtzentrum hingegen ist geprägt von verlassenen und verfallenden Bauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Sie tragen den Charme des stillen Verfalls und sind gleichzeitig Zeugen der jüngsten iranischen Geschichte.
Seit Ausrufung der islamischen Republik im Jahre 1979 haben Millionen Iraner das Land verlassen. Es waren vor allem gebildete und wohlhabenden Menschen, die typische Oberschicht des Orients, die Besitz und Häuser zurückließen.
Ganze Straßenzüge verödeten und verloren ihr ursprüngliches Leben. Die berühmte Lalezar - Straße in Teheran z.B. wurde Ende des 19. Jahrhundert gebaut und war bis zur Revolution das Vergnügungsviertel Teherans mit reichem Nachtleben, Kinos und Theater. Nach der Revolution wurde alle Unterhaltung verboten und die Etablissements wurden zugesperrt.
Die Stadtverwaltung von Teheran renoviert das Pamenar Viertel und einige historische Gebäude im Zentrum, aber es ist keine Priorität der Stadtverwaltung, die wichtigeren Problemen gegenübersteht.
Dieser Verfall ist auch in anderen Städten zu sehen, besonders im Jolfa Bezirk von Isfahan, der seit dem 17. Jahrhundert von Armeniern besiedelt ist. Die armenische Bevölkerung schrumpft seit vielen Jahren.
Nun sind sie Produkte des Vergessens, dem Verfall überlassen. Sie gehören nicht zur Gegenwart, und auch ihr vergangenes Leben existiert nicht mehr. Sie fallen aus der Zeit und erzeugen eine unbestimmbar reizvolle Atmosphäre. Niemand weiß, wie lange sie noch stehen, viele sind vom Abriss bedroht. Ein zweiter Verlust, der einen Teil der Geschichte endgültig auslöscht.
Caught in Time – Orte der Stille
Die Uhr der Galopprennbahn Freudenau steht still, über die elliptische Bahn läuft kein Pferd mehr und kein Buchmacher bietet mehr Wetten an. Die Rennbahn ist verwaist und der Platz sich selbst überlassen. Und wenn nicht gerade ein Social Event die feudale Kulisse nützt, liegt die ‚Freudenau’ in einer Stille, die allen Orten und Plätzen eigen ist, an denen eine übriggebliebene Architektur ihre Bestimmung verloren hat und das ihr ursprünglich zugedachte Leben erloschen ist.
In den letzten Jahren hat Wien nicht nur fast alle seine ‚Gstettn’ und Brachflächen verloren, sondern auch viele Industrie - und Betriebsgebäude sind obsolet geworden. Großflächig verändern Bauboom und innerstädtischer Strukturwandel das Stadtbild. Vieles kommt und vieles – für die Stadtentwicklung einst sehr Bedeutsames und Prägendes - wird verschwinden. Teile der Bundesanstalt für Virusseuchenbekämpfung und des Gaswerks Leopoldau, das Zementabfüllwerk Kaltenleutgeben und das Nordbahnhofareal sind nur einige Beispiele für solche Orte. Sie wurden aufgelassen und geräumt, ihre Funktion verlegt, oder sie sind überhaupt zum Abriss bestimmt. Und plötzlich stehen sie da als stille Räume. Verstreut finden sich Übriggebliebenes und letzte Spuren des einstigen Betriebs. Naturwuchs, Staubschicht und die Abwesenheit menschlicher Geschäftigkeit haben ihnen eine neue ästhetische Dimension verliehen; und kaum jemand ist dessen gewahr. Ähnlich einem Stillleben haben sie ein unbewegtes Eigenleben entwickelt. Sie sind in eine Art anderen Zustand getreten. Herausgehoben aus ihrer Funktionalität leuchten sie in einem neuen Gewand, dessen absichtsloses Dasein einen poetischen Charme besitzt.
Mit dem vorliegenden Fotoprojekt will ich genau diesen reizvollen Aspekt von jenen Orten zeigen, die in Kürze den großen städtebaulichen Veränderungen zum Opfer fallen und für immer verschwinden werden. Neben dem unbestreitbar dokumentarischen Wert der Bilder wollen die Fotos aber vor allem das ästhetisch Eigentümliche dieser Orte mit Ablaufdatum würdigen und das zeitlose und zugleich ephemere Eigenleben dieser Räume für den Blick neuer Betrachter öffnen und bewahren.
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